Wieder da: Sprechstunde & Kneipenabend

Ab sofort können wir unsere Support-Sprechstunden wieder anbieten. Einen regelmäßigen Termin gibt es zwar noch nicht aber ihr könnt euch gerne per eMail (sprechstunde-bonn[ätt]fau.org) oder per Telefon (0157 1010 8982) melden. Sowohl eMail als auch Telefon werden ausschließlich vom Beratungsteam genutzt. Wir vereinbaren dann gerne ein Treffen mit euch im Freien. Je nach Wetter, Vertraulichkeit und Wohlbefinden gibt es auch die Möglichkeit sichere Räumlichkeiten unter Einhaltung aller Abstandsregelungen zu nutzen.

Außerdem beleben wir den „Kneipenabend“ wieder: Wir treffen uns regelmäßig zum gemütlichen Beisammensein und Kennenlernen. Zur Zeit allerdings im Hofgarten und natürlich nur bei gutem Wetter: Jeden zweiten Mittwoch im Monat, ab 19:00 Uhr.

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Streik in Bornheim – was hat’s gebracht?

Am Freitag den 15. Mai 2020 traten etwa 200 Erntearbeiter*innen des Spargel- & Erdbeerhofs Ritter in Bornheim bei Bonn in Streik. Die insolvente Firma wurde von der Anwaltskanzlei Schulte-Beckhausen verwaltet, die sich entschieden hatte die meist rumänischen Arbeiter*innen in den nächsten Tagen auf die Straße zu setzen. Wir waren seit dem ersten Tag vor Ort, begleiteten, unterstützten und organisierten uns gemeinsam.

Eine gute Woche später reisten die letzten ab. Unsere Aufarbeitung des Bornheimer Streiks ist längst nicht abgeschlossen. Dennoch halten wir hier einmal fest, was wir erreicht haben:

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550€ praktische internationale Solidarität

Die FAU hat letzten Monat eine Spendenkampagne begonnen, um die Basisgruppe unserer Schwestergewerkschaft IWW in Kolkata zu unterstützen. Die IWW Kolkata, die sich inzwischen in Peoples Solidarity Collective umbenannt hat, unterstützt prekäre Familien im ländlichen Umfeld von Kolkata, die von der Corona Krise und ihren Folgen besonders schwer betroffen sind.

Da Indien nicht Teil des IBAN Systems ist und Überweisungen dorthin kompliziert sind, hat das Allgemeine Syndikat der FAU Bonn Spenden gesammelt, um diese nach Indien weiterzuleiten. Dabei sind 550 Euro zusammen gekommen, die wir vorige Woche an die Genoss*innen in Indien überwiesen haben. Vielen Dank an alle Spender*innen!

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Streik in Bornheim: Letzte Arbeiter*innen reisen ab

Eine gute Woche Streik mit Schweiß, Tränen, Jubel und Frust neigt sich dem Ende entgegen. Die letzten Arbeiter*innen reisen ab – ob nach Rumänien oder zu neuen Jobs. Die Versprechungen des rumänischen Konsulats sich um Arbeitsvermittlung und Heimreisen zu kümmern wurden nur rudimentär eingehalten. Die FAU blieb hingegen aktiv und solidarisch, vermittelte gemeinsam mit zahlreichen Unterstützer*innen und in ständiger Absprache mit den Arbeiter*innen neue Arbeitsplätze und Rückreisemöglichkeiten. Wir bleiben in Kontakt, um die jeweiligen individuellen Lösungen begleiten zu können.

Jetzt steht zum Einen eine lange, intensive Phase juristischer Prozesse um die Lohnforderungen an. Wir sind froh über die tatkräftige Unterstützung durch unsere Anwält*innen, die bereits in den vergangenen Tagen vor große Herausforderungen gestellt wurden und mit nicht vorhersehbaren Situationen konfrontiert wurden.

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Pressemitteilung: Spargel Ritter in Bornheim – Rechtswidrige Räumung droht!

Seit dem 15. Mai 2020 befindet sich ein Teil der Belegschaft der Claus und Sabine Ritter GbR in Bornheim im Streik um die Auszahlung der ihnen zustehenden Löhne. Nach sechs Tagen Streik und einer Lohnauszahlung für einen Teil der rumänischen Arbeiter*innen, verkündete am 20. Mai die rumänischen Arbeitsministerin bei einem Besuch vor Ort, sie habe sich mit dem verantwortlichen Insolvenzverwalter Schulte-Beckhausen auf ein Drei-Punkte-Programm verständigt. Dieses beinhalte die Auszahlung aller noch offenen Lohnansprüche, die Organisierung der Heimreise von Arbeiter*innen auf Kosten der rumänischen Regierung sowie die Vermittlung von Arbeiter*innen an andere Höfe mit Hilfe des Bauernverbandes. Weiter lesen „Pressemitteilung: Spargel Ritter in Bornheim – Rechtswidrige Räumung droht!“

„Und hierfür haben sie uns Unterkunftskosten berechnet!“

(Video auf Youtube)

Die Erntearbeiter*innen des Spargel- und Erdbeerhofes Ritter werden seit etlichen Jahren hinter der Umzäunung einer Containeranlage auf der Straße „Am Ühlchen“ in Bornheim untergebracht. Diese zweistöckigen Wohnblocks bestehen pro Etage aus jeweils rund 30 Schlafräumen, wenigen Dusch- und Toiletteneinheiten, einem Lagerraum und einem Wasch- und Trockenraum. Drei solcher Blocks stehen auf dem Gelände, eingeklemmt zwischen einer Bahnlinie und einer Wasseraufbereitungsanlage. Weiter lesen „„Und hierfür haben sie uns Unterkunftskosten berechnet!““

Rechtswidrige Räumung der Unterkünfte

Die Securitys von Spargel Ritter zwingen momentan Arbeiter*innen ihre Unterkünfte zu verlassen, obwohl es einen schriftlichen Mietvertrag gibt. Es wurde keine schriftliche Kündigung vorgelegt, obwohl es dieser laut Mietvertrag ausdrücklich bedarf. Dieses vorgehen ist illegal, die Polizei ist verständigt. Erneut werden die Arbeiter*innenrechte und Menschenwürde bei Spargel Ritter mit Füßen getreten. Wir sind vor Ort um das geschehen zu dokumentieren und um die Menschen zu unterstützen.

Nachtrag: Die Räumung konnte Dank einer Intervention durch FAU und vielen Freund*innen verhindert werden. Die Arbeiter*innen können bis auf weiteres bleiben.
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Richtigstellung zur Presseerklärung des rumänischen Außenministeriums

Wie wir erfahren haben hat das rumänische Außenministerium in einer Pressemitteilung [1] bekannt gegeben allen rumänischen Arbeiter*innen bei Spargel Ritter sei der gesamte ihnen zustehende Lohn ausgezahlt worden. Unserem Kenntnisstand nach entspricht das nicht der Realität. Es haben soweit wir das sagen können zwar alle Arbeiter*innen an Lohnauszahlungen teilgenommen. Im Rahmen diese Auszahlungen wurden jedoch bei weitem nicht alle ausstehenden Löhne tatsächlich ausgezahlt. Wie wir in unsrer heutigen Pressekonferenz berichteten gab es sogar extreme Fälle bei denen es kaum und in mindestens einem Fall, nach Abzug der bescheidenen Vorschüsse und Kosten für Unterkunft und Essen, auch überhaupt nichts ausgezahlt wurde. Weiter lesen „Richtigstellung zur Presseerklärung des rumänischen Außenministeriums“