Pressemitteilung – Ende des Arbeitskonflikts beim Eiscafé Alcedo

Lohn erstritten, Einschüchterungsversuche abgewehrt.

Das Allgemeine Syndikat der Freie Arbeiter*innen Union Bonn befand sich seit November 2021 in einem Arbeitskonflikt gegen die Inhaber des Eiscafés Alcedo in Bonn, einer Investmentfirma Namens STS Phönix GmbH. Das Syndikat forderte ausstehenden Lohn, Trinkgeld und Sozialbeiträge für ein Mitglied, das zwischen Juni und November 2021 im Eiscafé gearbeitet hatte.

Sowohl einen Teil des Lohns sowie ihren Anteil am Trinkgeld hatte sie nicht erhalten und war nicht ordentlich bei der Sozialversicherung angemeldet worden. Nach mehreren Forderungsschreiben und zwei Protestkundgebungen der FAU Bonn am 14. und 21. Mai vor der Filiale in Poststr. 13, zahlten die Geschäftsführer einen Teil des geschuldeten Lohns in Höhe von etwa 600€. Da durch diese Teilzahlung noch nicht alle offenen Forderungen abgegolten wurden, zog die FAU vors Arbeitsgericht.

Alcedos Geschäftsinhaber zeigten sich von Anfang an stur und unkooperativ. Statt auf ein Verhandlungsangebot einzugehen, wurden zwei Gewerkschafter*innen angezeigt. In beiden Fällen stellte das Gericht die Ermittlungen ein. Eine weitere Klage erreichte die FAU Bonn: Alcedos Chefs verlangten 20 000€ Schadensersatz als Ausgleich für Umsatzeinbußen wegen der Protestaktionen im Mai 2022. Die Landgericht Bonn wies am 14.02.2023 die Klage schließlich ab.

Damit geht ein hartnäckiger aber letztlich zumindest teilweise erfolgreicher Arbeitskonflikt zu Ende. Das Gewerkschaftsmitglied, die ehemalige Mitarbeiterin des Eiscafés, bekam einen Teil ihres Lohns. Die FAU Bonn konnte die prekären und verwerflichen Arbeitsbedingungen beim Eiscafé Alcedo in die Öffentlichkeit tragen.

Solidarisches Handeln und eine kämpferische Haltung lohnen sich und letztendlich lassen sich jegliche Einschüchterungsversuche abwehren. Die Erfahrung zeigt, dass es immer notwendig ist für die Rechte der Arbeiter*innen aktiv zu werden und es motiviert für zukünftige Kämpfe.

Alles ist zu teuer!

Alle merken es beim Einkaufen: alles ist teurer geworden. Das liegt daran, dass die Konzerne ihre durch die Coronakrise und die Energiekrise entstandenen Kosten auf uns abwälzen. Die Konzerne wurden vom Staat auf Kosten der Allgemeinheit durch die Coronapandemie gerettet.

Anstatt der Gesellschaft etwas zurück zu geben, erhöhen sie jetzt für uns alle die Preise. Dazu kommt auch noch die Energiekrise: über 20 Jahre haben die vergangenen Regierungen den Aufbau einer sicheren und sauberen Energieversorgung mit erneuerbaren Energien sabotiert. Stattdessen wurden wir von Gas und Öl aus Russland abhängig gemacht.

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Arbeitskampf: Alcedo, wir wollen unseres Geld zurück!

Das Allgemeine Syndikat der FAU Bonn befindet sich zur Zeit in einem gewerkschaftlichen Konflikt mit den Inhabern des Eiscafés Alcedo. Ein Mitglied unseres Syndikats arbeitete im Jahr 2021 fünfeinhalb Monate als Teilzeitkraft bei Alcedo. In diesem Zeitraum bekam sie kein Trinkgeld, ihre Krankheitstage sowie Urlaubstage wurden nicht bezahlt.

Aktion am 14.5 beim Eiscafé Alcedo. Mehr Bilder auf unserem Twitter Account.
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Libertäre 1. Mai Demo & Transpi-Malen

Wir malen Transpis im Oscar-Romero-Haus für die Libertäre 1. Mai Demo. Bitte lasst euch vorher testen und bringt eine medizinische Maske mit.

Was? Transpi-Malen zum Libertären 1. Mai
Wo? Oscar-Romero-Haus (Heerstr. 205, 53111 Bonn)
Wann?
Am Sonntag 24. April um 16 Uhr

Was? Libertäre 1. Mai Demo
Wo? Kaiserplatz (Bonn)
Wann?
Am Sonntag 1. Mai um 14 Uhr

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Erklärung des Internationalen Komitees der FAU zur russischen Invasion in der Ukraine

Wir, das Internationale Komitee der FAU-Föderation, verurteilen die Invasion des russischen Militärs in die Ukraine auf das entschiedenste. Wir rufen alle solidarischen Arbeiter:innen in Deutschland dazu auf, den Betroffenen in der Ukraine wie auch den mutigen Anti-Kriegsdemonstrant:innen in Russland und Belarus alle erdenkliche Hilfe zukommen zu lassen.

Die militärische Agression der russischen Regierung fordert aktuell Tote und Verletzte, zerstört Städte, Gemeinschaften und Existenzen, sie verfolgt die Macht- und Wirtschaftsinteressen weniger, bezahlt mit dem Blut und dem Leben von Tausenden. Langfristig droht sie die – auch heute schon begrenzten – Freiheitsrechte der ukrainischen Bevölkerung völlig zugunsten der politischen Diktatur auszulöschen.

Als transnationale und basisdemokratische Gewerkschaftsbewegung stehen wir hinter den Werktätigen und Mittellosen, die die größten Opfer in allen Kriegen erleiden müssen. Wir stehen auch hinter allen, die heute den Mut haben, trotz der enormen Repression in Russland gegen diesen Krieg aufzustehen.

Auch wenn wir den aktuellen Druck gegen die russische Regierung und Banken begrüßen, halten wir die moralische Entrüstung der NATO-Staaten und der EU vor dem Hintergrund ihrer eigenen imperialistischen Politik für wenig glaubwürdig. Wir denken dabei beispielsweise an die Angriffskriege der türkischen Regierung auf Armenien, den Nord-Irak, Nord-Ost-Syrien, wir sprechen von der mangelnden Unterstützung für die Aufstände in Belarus oder Hongkong, wir sprechen von der mangelnden Unterstützung für die Widerständler:innen in Sudan und Myanmar. Entschieden wenden wir uns gegen jeglichen Imperialismus.

Letztendlich sind sowohl Russland als auch die EU und die NATO nationalstaatliche Konstrukte. Und wie bei solchen Machtgebilden üblich, setzen diese sich primär für Kapitalinteressen ein. Kapitalinteressen, die unseren Interessen als Arbeiter:innen widersprechen. In diesem Sinne verurteilen wir auch die Ankündigung von Bundeskanzler Scholz (SPD) von Milliardenausgaben zur deutschen Aufrüstung, Milliarden die den Menschen in der Ukraine nichts nützen und die in Deutschland im Sozial-, Pflege-, Gesundheits-, Bildungs- und Umweltbereich fehlen.

Im jetzigen Angriffskrieg gegen die ukrainische Bevölkerung rufen wir euch auf: Organisiert Wohnungen, Arbeitsstellen, Behörden-Unterstützung und Fahrdienste für Geflüchtete aus Russland und der Ukraine, spendet Geld, Medikamente, Schutzausrüstung wie Helme und Schutzwesten an linke Selbstverteidigungs- und Sanitätseinheiten, unterstützt Deserteur:innen beider Seiten, skandalisiert auch das Messen mit zweierlei Maß hinsichtlich der Angriffskriege des NATO-Staats Türkei.

Wir bitten alle solidarischen Arbeiter:innen Kontakte in die Ukraine mit uns zu teilen und sich mit uns über das weitere Vorgehen zu koordinieren.

Als solidarische Arbeiter:innen stehen wir in einer sich destabilisierenden Welt vor gewaltigen Herausforderungen. Wir müssen uns organisieren, weltweit, basisdemokratisch und verbindlich. Wir müssen unsere Solidaritätskassen, unserer Übersetzer:innen- und Mediennetzwerke ausweiten, wir müssen Strukturen zum Selbstschutz der Arbeiter:innen und zur Überwindung humanitärer Krisen aufbauen. Keinen Handschlag für den Krieg und seine Profiteur:innen – alles für die globale Solidarität!

Internationales Komitee der Gewerkschaftsföderation FAU,
organisiert in der International Confederation of Labour

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